#7
Es ist so lange her, dass ich hier getippt habe, in diesem Fenster, auf diesem leeren Weiß, dass ich später ins Layout poste.
Geschrieben hab ich trotzdem, aber weniger hier, sondern mehr im Hintergrund und erzählt hab ich immer noch, aber irgendwie mehr mit Bildern, mehr auf Instagram oder im Podcast.
Der Weekly ging irgendwie unter, oft fehlte mir einfach die Zeit und wenn ich dann davor saß der Gedanke. Ich habe schon im letzten Jahr gesagt, dass ich hier lieber längere, haltbare Artikel teilen will, alles aktuelle, der ganz normale Alltag findet sowieso auf Instagram statt und was ich in der letzten Woche gemacht habe, will ja vielleicht dann in der nächsten schon niemand mehr lesen.
Viele Themen, die ich hier besprechen könnte, habe ich mir dann lieber aufgeschrieben, um irgendwann noch mal eigene Artikel daraus zu machen, solche die länger stehen bleiben und deren Thema nicht hinter der Woche oder der Headline
untergeht. Immer mehr Seiten sind es geworden, immer mehr Ideen und Entwürfe – und trotzdem nicht so viel mehr Texte.
Das Problem an zu vielen Ideen im Kopf? Zu wenig Platz die eine zu Ende zu denken. Generell ist das mein Problem, es fällt mir schwer mich zu entschleunigen, auf einen Moment zu konzentrieren, ohne den Druck zu fühlen, vier anderen nicht gerecht zu werden.
Ich glaube viele Freiberufler oder Kreative kennen das. Du fängst voller Tatendrang deine neuen Projekte an, genießt den positiven Druck der dich schneller und besser macht, bis du irgendwann stolperst, bevor irgendwas deinen Rhythmus riskiert und du dann in den Tunnel abtauchst, um noch zu schaffen, was du so unbedingt richtig gut machen willst – bis du müde auftauchst, dich leergelaufen fühlst und dann für ein paar Tage einfach mal nicht kreativ sein willst. Dann lädst du dich wieder auf – um von vorn anzufangen. Das geht so vielen so, das ist kein tragisches Hamsterrad, wenn man es erkannt hat und lernt sich selbst darin zu balancieren, aber es gibt immer wieder Zeiten in denen das besser und dann wieder schlechter funktioniert.
Mir zum Beispiel fehlt in den unstetigeren Phasen dann so oft die Ruhe mich wirklich auch mal einen Nachmittag in ein Thema reinzudenken, es zu recherchieren, mir über das, was da im Kopf ist klar zu werden und es schließlich sagen oder aufschreiben zu können – und anstatt dann einfach irgendwas zu veröffentlichen, veröffentliche ich dann lieber gar nichts oder lasse eher Bilder und ein paar kürzere Gedanken sprechen, Fotografie ist nämlich auch in stressigen Zeiten mein größtes Hobby, etwas das ich jeden Tag mache, das mich immer noch inspiriert und antreibt und mich glücklich macht, das bleibt irgendwie immer.
Schreiben ist anders, schreiben verlangt und will noch mehr von mir, meine volle Aufmerksamkeit, Konzentration, die absolute Ruhe und so ein leises Surren in meinem Kopf, das nicht gestört werden kann.
Das war zu lange nicht da. Und ohne das, ohne das Gefühl gerade alles für einen Artikel oder eine Kolumne geben zu können, wird mein innerer Kritiker zu laut, findet, dass ich gerade nur ein tolles, wichtiges Thema verbrenne, weil ich nicht die perfekten Worte für konkrete Gedanken oder Argumente finde, redet mir immer wieder ein, dass ich hier mit Zeitdruck im Nacken einen schwachen Artikel schreibe und lähmt meine Kreativität bis in die Stille.
** IN DIESEM POST WERDEN MARKEN GENANNT, GEZEIGT ODER VERLINKT, ER IST DARUM NACH AKTUELLER RECHTSLAGE, ALS WERBUNG ZU KENNZEICHNEN .
ER ENTHÄLT AUSSERDEM AFFILIATE LINKS.
dieses kleine Stück wöchentliche Alltagsgeschichte...
Am Wochenende, als ich dann mal wieder durch all die Blogs blätterte, die früher auch beinahe täglich posteten und mit der Zeit immer stiller wurden, fiel mir auf, wie sehr ich sie als Leser dann doch vermisse, diese Weeklys oder Monthlys, die Life-Updates, die Geschichten, die nebenbei passieren, die immer weniger geworden sind, weil wir alle auf Instagram teilen, was sonst in den kleinen Absätzen als Sammlung Platz gefunden hätte, wie viele meiner Lieblingsblogs generell immer weniger posten und dass sie mir fehlen, ohne dass ich es sofort bemerkt hätte.
Und dann dachte ich: was, wenn das meinen Lesern auch so geht, was wenn sich der Weekly nur im Alltagstrott, wenn du Montag nach Themen ringst, irgendwie zäh, überholt oder sogar überflüssig angefühlt hat, aber eigentlich dieses kleine Stück wöchentliche Alltagsgeschichte ist, auf das man sich aber trotzdem immer freut, das irgendwie doch fehlt, wenn es nicht mehr da ist...
"Und ist das nicht ein wunderbarer Gedanke..?"
Was mich bewegt hat .. #7
Sie stellt ihr Bier auf den Tisch und legt die Hand auf meine. Das fühlt sich schön an, so vertraut, so ehrlich wie sie, dabei kennen wir uns kaum. Eigentlich sogar gar nicht.
"Weißt du was ich denke? Wenn der eine nicht so tolle Typ oder die verlorene Zeit mit ihm mir zwei oder sogar nur eine Frau in mein Leben bringt, die ich wirklich gern drin hab, die sich da richtig anfühlt, die ich sonst nie gefunden hätte – wer erinnert denn dann noch irgendeinen Namen, wegen dem ich ein paar Tage traurig war?
Frauen sind so toll, sie sind so großartig, sie bringen so viel mit an den Tisch und trotzdem ist es so schwer sie als Freundinnen zu gewinnen oder überhaupt zu finden, vor allem wenn du älter wirst und trotzdem neu in der Stadt bist, wenn du genauer hinguckst, aussuchst, wen du in deiner Nähe haben willst.
Wie wertvoll ist das eigentlich, sich sofort richtig aufgehoben und wohl neben jemandem zu fühlen und direkt zu wissen, was man sich alles zu sagen haben wird?"
Ich nicke – und zwar nicht wie jemand, der noch gar nicht weiß, ob er der gleichen Meinung ist, sondern weil ich jedes Wort fühle, jetzt wo sie es so deutlich sagt.
Es ist ein großartiges Gefühl, wenn du du selbst bist und nicht nur merkst, dass du dich wohl dabei fühlst, sondern dass das schon ausreicht, damit dein Gegenüber es auch tut.
Dass du nicht besonders gut zuhören oder besonders gut beratschlagen oder besonders laut oder besonders interessant sein, undurchschaubar bleiben, belesen wirken oder Abenteuerliches mitbringen musst?
Dass du nicht erst einen Wert in dieser aufkeimenden Freundschaft kreieren musst, den der Andere noch nicht hat und der dich damit schließlich zu einem guten Investment macht, sondern dass du allein, mit deiner erzählten Geschichte vom letzten Donnerstag – schon genug bist.
Und ist das nicht ein wunderbarer Gedanke, dass du in diesem Jahr noch keinen einzigen Moment anders gefühlt hast? Dass du dich gerade nur noch mit Menschen umgibst, die da sein wollen und da sein sollen, weil du gerne du neben ihnen bist und allein du zu sein schon ausreicht? Und dass du in diesem Moment, sogar noch einen weiteren gefunden hast?
WEEKLY MUSIC PICKS
Not everyone will appreciate that you've evolved because they still have a particular version of you stuck in their head.
Their problem though, evolve as you please.
QUOTE #07
... eine lange Kopfmassage bekommen
... Duplo in Himbeer-Joghurt dippen
... wählen dürfen!
.. die erste Staffel von "The Society"
Erinnerte mich von der Konstellation der Charaktere und ihren inneren Konflikten her, schwer an "13 Reasons Why", war aber wirklich spannend gespielt.
Habe ich "Dschungel" von Friedemann Karig und endlich mal wieder Zeitung.
Dschungel müsst ihr auch lesen. Ich wünschte ich könnte es aus meiner Erinnerung löschen und noch einmal neu anfangen es zu lesen – und gleichzeitig bin ich immer wieder sauer, dass ich es nicht geschrieben hab, weil ich es so großartig finde.
... selbstgebackenes Bananenbrot mit einem Frischkäse-Passionfruit Frosting. Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist. Aber das passiert immer mal wieder, dass ich dann doch backe, dabei viel schimpfe und am Ende ganz erstaunt bin, dass es so gut ausgeht.
Das Grund-Rezept kam übrigens von der lieben Anni, ich hab lediglich die Haferflocken weggelassen und die Walnüsse gegen Haselnüsse und Blaubeeren ersetzt!
5 Tage Griechenland, vielleicht allein, vielleicht auch nicht.
(Komm mit, komm mit, komm mit)
... ein Glas Wein nach der Arbeit, einfach so, ungeplant, eine Stunde, 14 Themen, nur wir beide
In den letzten Wochen sind einige Folgen vom Podcast online gegangen, ich glaube meine liebste war die über den inneren Kritiker – und wie man ihn erkennt, mit ihm lebt oder ihn auch einfach ehrlich anerkennt.
Welche war eure Lieblingsfolge in den letzten Wochen?
Am letzten Donnerstag fuhr ich mit dem Zug nach Berlin, um dort mit meinem Verlag über das Cover und die finale Ausrichtung und den inhaltlichen Prozess meines Buches zu sprechen. Es ist so ein verrücktes Gefühl jetzt mit fertigen Cover-Ideen in der Hand vor einem Team zu stehen, über Farben zu entscheiden und zu spüren, wie so langsam die Kapitel und das ganze Konzept zusammenkommt,
Von der alten Buch-Idee, so viel kann ich verraten, blieb nicht viel übrig, vielen Themen bin ich einfach entwachsen, so vieles, das mir mal wichtig war oder über das ich unbedingt schreiben wollte, sehe ich jetzt ganz anders und noch viel mehr hat keinen Bezug mehr zu der Frau, die ich jetzt bin – und außerdem muss so ein Buch ja auch einen Schluss haben und bringt begrenzten Platz mit: am Ende habe ich über 60 Kolumnen-Ideen gehabt, für all das, was in den letzten 7 Jahren passiert ist, aber nur 25 konnten wir wirklich mitnehmen, mal schauen, was ich mit den restlichen machen ob ich sie hier veröffentliche oder sogar jetzt schon über noch mehr kommende Seiten nachdenke ..
Schon vor ein paar Wochen hatte ich die Idee, am Samstag bestellte ich die Materialien und vor 5 Stunden fing ich an Paletten auf meinem Balkon zusammenzuschrauben und Stück für Stück in den 4. Stock zu tragen.
ich habe eigentlich einen sehr großen aber trotzdem wenig geräumigen Balkon, zwar 4,8m lang aber nur 0,9m breit und damit irgendwie unpraktisch für herkömmliche Gartenmöbel. Eine Bank kann man kaum bequem stellen, die Stühle muss man aufreihen und wenn mehr als 2 Personen auf dem Balkon Platz finden sollen, müssen sie sich anstellen.
Ich hab lange überlegt, wie ich ihn gemütlicher gestalte und vor allem den Platz besser ausnutze und dann entschieden ein Sonnendeck zu bauen, das ich gleichzeitig zum Schattenlager oder auch zum Outdoor-Büro umfunktionieren kann. Es wird noch ein paar Tage dauern, bis ich alles verschraubt, gestrichen und fertig montiert habe, aber endlich mal wieder etwas in der Wohnung anzupacken, neu zu gestalten und selbst bauen dürfen, macht jetzt schon riesigen Spaß und umzusetzen, was man sich selbst vorgenommen hat, ist sowieso so befriedigend!
An diesem Wochenende steigt das Glamour Beauty Festival und ich bin als Speakerin und Glamour Podcasterin mit dabei. Der Sonntag ist schon voll ausverkauft, aber für Samstag gibt es sogar noch Tickets 🙂
Letztes Wochenende veranstalteten wir einen Garagenflohmarkt. Das heißt eigentlich haben wir einen kleinen Pop-Up Store errichtet und einen ganzen Tag mit lieben Menschen aus Hamburg verbracht. Leonie und ich sprachen eher lose über den Gedanken unsere ganzen Sachen, die sich über die Jahre angesammelt haben, endlich mal auszuverkaufen, ein paar Stunden später schmiedeten wir dann plötzlich schon ganz konkrete Pläne und am Samstag vor dem eigentlichen Sale, den wir einfach über Instagram beworben haben. trafen wir uns, um meine Garage einzuräumen und zu einem gemütlichen, kleinen Flohmarkt zu machen. Das Ganze hat so viel Spaß gemacht, dass wir es in diesem Sommer noch zwei Mal veranstalten werden, wir halten euch über die kommenden Termine auf dem Laufenden <3
Juchu, ich freue mich immer so sehr über deinen Weekly. Ich liebe deine Alltagsgedanken und dass du deine Leser auch bei deinen kleinen Abenteuern mitnimmst. <3
Vielen Dank für dein Feedback du Liebe <3
Ja, mir fehlen deine Weeklys wenn sie nicht kommen! Freue mich immer darüber!
Da du Gedankengänge dort immer so schön zusammenfasst, ohne großes Drumherum in schöne Worte gepackt und besonders deine relativ neu eingeführten Kurz-Kategorien wie zB „3 gute Momente“ finde ich immer super spannend!
Vielen Dank liebe Rebecca <3
Ich freue mich auch immer sehr über dein Weekly und finde es zum Wochenstart immer inspirierend! 🙂
Wenn ich auf deinen Blog komme (also jede Woche mindestens einmal), um zu schauen, was es Neues gibt, dann gehe ich sofort zu den Weeklys, um zu schauen, ob es ein neues ist und bin jedes Mal enttäuscht, wenn nicht. So viel nur dazu, ob die Leserinnen die Weeklys in ihrer Regelmäßigkeit vermissen 😉 Besonders gefällt mir die (nun schon nicht mehr so neue) Kategorie der Top Momente/Dinge/Essen etc.pp.
An dem Passionsfruchtfrosting-Rezept wäre ich sehr interessiert. Hab eine schöne Woche!
Hey liebe Abby,
das ist ganz easy: du brauchst 100g Frischkäse, 100g Puderzucker, 50g Butter und das Mark von zwei Passionsfrüchten – schon steht das Frosting 🙂
Alles Liebe an dich ( und vielen Dank für das liebe Feedback!),
Lina
Ui, danke für das Rezept. Wird gleich am Wochenende nachgebacken! (Vielleicht wird auch nur das Frosting gegessen – wer weiß)
Ach Lina, ich hab’s vermisst!! Ein schönes, ehrliches Weekly! 🙂
Liebe Lina, ich lese deinen Weekly auch sehr sehr gerne und habe die letzten Wochen immer mal wieder sehnsüchtig nachgeschaut ob es bereits einen neuen gibt. Ich würde mich freuen wenn du die Kategorie beibehältst 🙂 Alles Liebe Melanie
Ich schaue mehrmals wöchentlich ob es was neues zu lesen gibt. Umso mehr habe ich mich gefreut das es diese Woche ein Weekly gab, die liebe ich auch wie all deine anderen Beiträge. Und ja instagram ist schön und auch von deinen Bildern her sowie so <3 aber ich liebe es Blogs zu lesen und vermisse manchmal das es nicht öfter was zu lesen gibt.
Liebe Lina,
vielen Dank für dein Quote in diesem Weekly, es tat gerade so gut, diese Worte in dieser Zusammenfügung zu lesen. Daran kann man nicht oft genug erinnert werden.
Und ja, diese Alltagsgeschichten geben einem ungemein viel mit, ich empfinde sie als großes Lesevergnügen, genau weil so unprätentios, so leise und doch so zart aus dem Leben berichtend, ohne viel Tamtam. Eben einfach leben, die kleinen, unscheinbaren und doch gerade deswegen so wertvollen Momente.
Vielen Dank für dieses schöne Stück Text. Und die wunderbaren Bilder dazu.
Beste Grüße
Denise