#2
Es waren unglaubliche 7221 Subscriptions, die ich in der letzten Woche aus meinem E-Mail Postfach entfernt habe. Ein Zehntel davon gewollt, ein Viertel davon vermutlich selbstverschuldet, der Rest angehäuft durch unkontrollierten und teilweise bösartigen Spam, den ich einfach nicht in den Griff bekam. Mein E-Mail Postfach wurde zu einem Ort, an den ich nie mit einem guten Gefühl ging, an dem immer etwas fehlte, sich verschob, nicht mehr aufzufinden war oder unterging in einem Meer aus Newslettern aus Korea oder vehementen Aufforderungen mir vielerlei Köperteile (auch die, die ich nicht besitze), vergrößern oder straffen zu lassen. ich hab mein Mailpostfach gehasst. Es aufzumachen, war wie jeden Tag den einen Wandschrank aufzuräumen, in dem du sonst regelmäßig Pakete, Winterjacken, das Longboard, viele Kabel, den Wok, den du nie benutzt und alles das panisch versteckst, was noch herumliegt, wenn der ankommende Besuch zum Glück erst im zweiten Stock mit der nächsten Treppe kämpft.
** IN DIESEM POST WERDEN MARKEN GENANNT, GEZEIGT ODER VERLINKT, ER IST DARUM NACH AKTUELLER, UNGEKLÄRTER RECHTSLAGE, ALS WERBUNG ZU KENNZEICHNEN .
ER ENTHÄLT AUSSERDEM AFFILIATE LINKS.
GETTING BACK
... in control again!
Ich habe mich jeden Tag versucht davor zu drücken, dann wieder zwei Stunden lang alles das herausortiert, was mir nur die zeit nimmt, um dann keine mehr für die Mails zu haben, die ganz viel davon gebraucht oder auch verdient gehabt hätten. Es war eine ätzende Situation, die viel zu lange gedauert hat, die ich immer wieder anging, aber der ich nie so ganz habhaft wurde. Ich bin mir nicht sicher, wie gut Clean Mail am Ende wirklich arbeitet, ob ich jetzt nicht sogar direkt weniger Mails bekomme, als mir lieb ist, weil ich das System dahinter noch nicht ganz nachvollziehen kann und ein bisschen Angst habe, dass Kunden geblockt werden, die ich eigentlich gern lesen mag – aber am Tag 20 inhaltliche, statt 200 spammende E.Mails zu bekommen, ist so eine große Erleichterung und gleichzeitig ein riesen Motivationsschub.
Gleiche habe ich mit der App "Unfollow" bei Instagram gemacht, habe mehr als 1000 Profilen entfolgt, die sich über die letzten 7 Jahre angesammelt haben und das Gefühl, dass ich langsam wieder die Kontrolle über den Content, den ich sehen möchte, mit dem ich mich beschäftigen möchte, die Kontrolle zurück über die E-Mails, die wirklich wichtig sind und vor allem Ordnung und Zeitersparnis in meine Organisation und Kommunikation bekomme.
Wenn ich jetzt abends noch mal Apple Mail öffne, hab ich Lust noch einmal in die Nachrichten zu schauen und sie zu beantworten, statt von ihnen erschlagen zu werden.
Das einzige, was mich jetzt nich frustrieren könnte ( und es ehrlich gesagt auch ein bisschen tut..), ist der Fakt, dass ich so lange gebraucht habe, fast 3 Jahre eigentlich, die richtige Lösung für diese schleichenden Probleme und Stolpersteinen zu finden, die irgendwann so lange im Raum liegen, dass man den Umweg um sie herum immer erst wieder bemerkt, wenn man ihn einmal zu oft gemacht hat.
Aber umso wichtigwe ist: jetzt bin ich dran, jetzt bleibe ich dran, jetzt tackle ich gerade so viele Dinge, hole so viel auf und mir vor allem die Kontrolle über Arbeitsabläufe zurück, trau mich an Mails und in Dialoge, die ich viel zu lange aufgeschoben habe und mache es einfach endlich mal besser – und das tut gut!
"...Du musst deine Lektion lernen wollen..."
Was mich bewegt hat .. #2
ich glaube nicht daran, dass es ausreicht mir etwas vorzumachen - wenn die eigentliche Aufgabe doch ist, es wirklich besser zu machen.
Das Gefühl mit sich zufrieden zu sein musst du nicht mehr üben und erzwingen, wenn es von innen kommen kann. Achtsamkeit dreht sich nicht darum Ausreden für sich selbst zu finden, es ist einfach keine gute Idee deinen Kopf mit Glaubenssätzen in das Gefühl zu tricksen, dass du all deine Fehler einfach akzeptieren kannst - wenn du genau so aus ihnen ehrlich an ihnen wachsen kannst.
Achtsamkeit ist keine Ausrede um in bequemen, aber schlechten Angewohnheiten stecken zu bleiben und sie sich schön zu malen, ganz im Gegenteil, das ist der Anfang davon sich auf lang Sicht wirklich unglücklich zu machen.
Du kannst dir hunderte Artikel durchlesen, Podcasts hören, Yogamatten ausrollen – wenn du nicht berit bist dich darauf und überhaupt in Bewegung zu bringen, verändert sich nichts.
Achtsamkeit heißt auch, auf dich aufzupassen, vor allem dann, wenn du selbst es bist, die dich bremst, die verlernt hat dich zu unterstützen.
WEEKLY MUSIC PICKS
Just show up, be there, be present.
QUOTE #02
... Samstagnacht bei Tarot, Wein und Kerzenlicht über das Leben reden
... deinen Namen auf dem Bildschirm lesen
... lange Telefonate am Samstagmorgen
... Ich sah am Wochenende den Independent-Film "Solo" auf Netflix, über einen Mann, der sein Leben im Kampf zwischen Schmerz und Welle reflektiert, endlich neue Antworten findet, Großartige Aufnahmen und eine sehr nahe, wahre Geschichte stecken hinter dem Drehbuch.
... ich begann "der Koch" von Martin Suter zu lesen, nachdem ich bei Becoming eine Pause machen musste. Keine Frage, das Buch ist großartig, aber irgendwie ist mir gerade viel mehr nach guter Prosa und Stories.
... ein großartiges Video vom BBC, das afrikanische Frauen zu Wort kommen lässt, die sich zu (ungewollter) Kinderlosigkeit und diesem impact auf ihre Kultur, ihr gesellschaftliches Leben und auch ihre persönliche Emotionen und Familiensituation äußern. Schaut euch das unbedingt an!
... habe ich mal wieder in der Gloria Bar in Hamburg. Das ist einer der wirklich gemütlichen Orte für einen Samstagsbrunch,
... bei Sonnenschein und Schneegestöber (ja ok, es bliebt nichts liegen, aber trotzdem!) mit den Hunden im Park toben.
"Schau dich nach Dates um, nicht nach Projekten." In dieser Woche geht es um richtig gute Dates – und darum, wie wir wieder viel mehr davon haben können, wie wir toxische Verhaltensmuster hinter uns lassen. Ich hab ein paar wirkliche gute Verabredungen in letzter Zeit gehabt und erzähle von em Unterschied, der mir endlich wieder bewusst wurde..
Ich hab ein wunderschönes Geschenk bekommen. Vor ein paar Tagen schickte mir eine unglaublich talentierte Followerin diese Zeichnung von meinem Hund, inspiriert von einem der ersten Fotos, die ich je von ihm machte.
Vielleicht ist das ja auch für euch eine Idee oder ein schönes Geschenk für jemanden, der euch am herzen liegt..
Seit Anfang des Jahres schreibe ich wieder Tagebuch.
Ich kritzle damit nicht nur Ideen auf irgendwelche Zettel, die ich dann verliere oder immer wieder neu aufschreibe, weil ich sie kreislaufend vergesse und dann in meinem Kopf wiederfinde – ich setze mich abends hin und schreibe meine Gedanken auf, Postideen, die sonst wieder verfliegen würden, Gefühle und Gedanken, die ich festhalten will.
Und ehrlich: ich frage mich, wieso ich damit nicht schon so viel früher angefangen habe, es fühlt sich so gut und auch beruhigend für all die Fetzen in meinem Kopf an, meine handgeschriebene ,externe Festplatte mit mir herumzutragen.
Bloggen, auf Instagram aktiv sein, Ideen und Content mit euch teilen macht gerade unheimlich viel Spaß!
Ich wollte mich einmal sowohl für eure vielen, vielen Buchtipps, aus denen ich einige gezogen und auf meine Liste gesetzt habe, als auch für eure ganzen Reiseideen danken! Ich lasse euch gern an meinen nächsten Zielen teilhaben (ok, im Februar und April geht es noch einmal nach Südafrika, aber das ist ja für die wenigsten, die hier lesen, etwas Neues 😀 )
Eigentlich wollte ich mir diesen Post für den morgigen Kaffee und zum Start in den Tag aufgeben. Nicht geschafft. 🙂 Wieder begeistert und verliebt in deine Schreibe. Ich finde es so schön, dass du beim Schreiben immer so viele Bilder in meinem Kopf malst.
Vielen lieben Dank!
Ich hab aber auch im Moment einfach wieder so viel Spaß am Schreiben und kann es so losgelöst tun, dass die Worte mir einfach wieder zufallen <3
„Das Gefühl mit sich zufrieden zu sein musst du nicht mehr üben und erzwingen, wenn es von innen kommen kann.“
True story short…ich komm einfach auf keinen grünen Zweig mit diesen ganzen Mode-Themen wie Achtsamkeit, Retreats usw. Das Ganze setzt mich nur noch mehr unter Druck 🙁
Mir geht das ganz, ganz genau so Ich bin total gestresst, wenn ich mir da ständig aufzählen soll, was mich alles glücklicher und entschleunigter und zufriedener und entspannter und geerdeter un dankbarer macht. Das ist wie ein riesengroßes Rennen um Happyness und wer nicht genug davon ausstrahlt, der wird zum Außenseiter. Das geht irgendwie so lange, bis alle sich was vormachen und jeder heimlich ausgebrannt ist von einem Thema, dass das Gegenteil beweisen sollte. Super, super schade.
Liebe Lina,
gleich beim ersten Satz musste ich schmunzeln – wie sehr ich mich über diese Spammails geärgert habe, bis ich mich wie du dahinter geklemmt und das Problem am Schopf gepackt hatte! Wahrlich sehr befreiend!
Dein Wochen Rückblick ist wie immer wieder sehr gelungen und hat mit den morgen verschönert!
Alles Liebe,
Jessi
http://www.jessiloves.com
Podcast und neuer Weekly – da kann man ja nur ganz schnell wieder gesund werden. Danke liebe Lina, dass du mir unbewusster Weise die Zeit in der Erkältungseinöde so gut vertreibst.
Gerade aus Deinen Buchtipps „Das Ende der EInsamkeit“ von Benedict Wells abgeschlossen. Sitze immer noch ein bisschen in Tränen aufgelöst hier und werden die beiden Protagonisten ein wenig vermissen.
Kennst Du es, wenn Du etwas liest und die Dinge dort so sehr fühlst? Durch das Lesen bekommst Du auf einmal Änsgte/ Sehnsüchte oder Träume, derer Du Dir vorher nie bewusst warst? Das ist hier ganz heftig und wird mich wahrscheinlich noch Wochen beschäftigen. Ich habe das Gefühl, ich hätte etwas „gelernt“ durch das Buch – also absolute Lese Empfehlung.