"Hey Lina, wie läufts eigentlich, was passiert bei dir und womit beschäftigst du dich? – Hier kommen 10 Fragen, die ihr mir in den letzten Tagen gestellt habt und damit Teil 5 meines Life Updates..
Ich glaube es geht mir gerade gut.
"Ich glaube es geht mir gerade gut", schrieb ich heute schon zweimal. Es klingt so unsicher, aber ich meine es. Ob wir gerade so richtig glücklich sind, wissen wir ganz sicher immer erst später. Im Jetzt können wir uns nur auf ein Gefühl verlassen. Am ehrlichsten funktioniert das, wenn wir uns auf das konzentrieren, was wir spüren und nicht das erzwingen, was wir müssten, wenn wir gern dem Bild entsprechen würden, das wir von uns selbst haben, einfordern oder eben auch verkaufen. Ich fühle mich in diesem Moment ruhig, ich fühle mich in diesem Moment zuversichtlich, ich fühle mich im Moment neugierig, aber auch ein bisschen lose, ein bisschen als fehlte mir der Faden, den ich eigentlich nur aufnehmen müsste.
Vermutlich macht das für die meisten keinen Sinn, ich schreibe das vielleicht auch so ein bisschen für mich selbst, wenn ich hier in einigen Monaten auch für mich wieder lese. Ich habe mich in den letzten Wochen mit einigen Entscheidungen beschäftigt, die ich seit April hinauszögerte, weil ich schlicht Angst vor dem Umgang mit ihnen hatte.
Es ist ja so: wenn du eine Tür schließt, musst du manchmal auch aushalten, dass jemand davor rumbrüllt oder bei den Nachbarn klingelt, um mit ihnen über dich zu schimpfen, weil er so sauer darüber ist, dass du ihn nicht mehr reinlassen möchtest. Ich wollte das nicht aushalten, nichts hören, nicht im Treppenhaus angesprochen werden. Ich wollte meine Gefühle für ein paar Menschen und Situationen in meinem Leben erst einmal selbst sortieren und nicht vom Lärm im Flur beeinflussen lassen. Das geht sehr schnell bei mir.
Ich machte Frieden, ich bot ihn an, ich hielt ihn fest, nur für mich, das war ok. Und jetzt, nachdem er ein bisschen wirken konnte, ziehe ich nicht nur eine Grenze, um mich selbst zu beschützen, sondern tatsächlich die Tür zu. Nicht überstürzt, nicht wütend, nicht in der Hoffnung, dass du irgendwann davor stehst. Ich bin fertig. Ich pass auf die letzten paar Erinnerungen gut auf, die sich noch nicht abgenutzt und verkauft anfühlen, die ich noch glauben kann. Ich leg sie weg und froh, dass wir sie gemacht haben. Aber ich bin fertig. Nicht bitter. Nur ab jetzt ein bisschen besser darin auf mich aufzupassen. Auf alles, was ich zu bieten habe – und dessen Wert sich nicht mehr an deiner Laune oder mindsets orientiert oder definieren lässt.
Ich lerne noch, aber ich weiß, dass ich etwas wert bin. Nicht nur, wenn ich nütze. Auch mal wenn ich brauche. Auch mal, wenn wir streiten. Immer.
...im Moment ist Indonesien für mich mega interessant, danke eines guten Freundes, der mir das and näher bringt – und steht für den September an. Im Oktober und November möchte ich zurück nach Kapstadt gehen, um dort weitere Steps zu sichern. Den Dezember verbringe ich wieder in Deutschland, habe da noch einen Traum mit Hawaii und den Pipe Masters .. und lasse mich dann von meinem Träumen in 2018 wieder nach Kapstadt reißen, will aber dieses Mal noch mehr von Südafrika sehen, auch ein paar Tage in Johannesburg verbringen und vielleicht auch nach Namibia oder Botswana mitnehmen.
Ich hab Hamburg nie nicht gemocht.
Ich hab mich manchmal gefühlt, als wäre ich durch mit Hamburg – nur um dann wieder zu merken, dass ich es nicht bin. Ich hab Hamburg in Kapstadt sogar vermisst und es dann erst neu wieder kennen lernen müssen, als ich zurückkam und es ganz anders vorfand. Ich steck noch mittendrin in der Frage, wo ich räumlich hingehöre und hab mir die Freiheit genommen nichts abbrechen zu müssen, aber auch nichts festlegen zu wollen. Das eine Herz schlägt in Hamburg, das andere in Kapstadft, das nächste will noch mehr sehen und Hauptsache Neues entdecken. Wer sagt, dass das nicht so sein kann? Dass Hamburg nicht meine Base und Kapstadt meine Liebe und die Welt meine Möglichkeit sein kann? Wer sagt, dass ich rasten muss, weil ich sonst die Zeit für Kinder verpasse? Wer sagt, dass ich nur finde, wenn ich nicht kreise, renne, entdecke? Ich hab Hunger auf die Welt in mir und ein Herz, das immer wieder sein Zuhause in Hamburg braucht, seht, Stabilität einfordert und das Gefühl, dass manches bleibt, während alles andere sich bewegen darf.
Größtes Learning seit ich Karsten habe: über die Probleme machen wir uns Gedanken, wenn sie da sind. So viel mit einem Welpen muss sich eh erst einmal einspielen und so vieles, was du vorher gelesen oder als Tipp, Zweifel oder Besorgnis bekommen hast, passt dann auf einmal gar nicht mehr zu dir. Wenn ich das Land länger am Stück verlasse, möchte ich Karsten nicht zurücklassen. Solange das nicht so ist, gibt es eine Menge lieber Freunde und natürlich auch meine Familie, die sich um ihn kümmert. Bis auf eine Absage, die ein bisschen sehr spontan kam, habe ich immer im Vorfeld genau gewusst, wo und wie Kasi schlafen und bleiben wird. Ich fühl mich wohl mit den Arrangements und ich glaube auch er ist absolut zufrieden und ausgeglichen.
Mein Gefühl für Besitz, Geld, Materielles und auch für Umweltbewusstsein.
Es ist ein bisschen nervig darüber im urteilenden Internet zu sprechen, das sich freut, wenn du nur einen Begriff benutzt, auf dem sie dich festnageln und an dem sie dich aufknüpfen können. Natürlich bei weitem nicht alle.
Aber man bekommt schnell das Gefühl, dass selbst jede gute Tat deines Tages nichts wert ist, weil da noch 4 weitere gefehlt haben, gerade wenn es um Themen wie Umwelt oder Nachhaltigkeit geht. Generell diskutiere ich da gern und vor allem viel mit Bekannten, aber ich hatte nicht das Bedürfnis dem Internet zu erzählen, dass ich gerade viele schlechte Angewohnheiten und schon seit langem Verschwendung und vor allem Plastik und gedankenlosen Verbrauch und Konsum aus meinem Leben verbanne. Wer Lust drauf hatte genauer hinzugucken, hat sicher schon in den letzten Monaten bemerkt, dass ich meine Art zu konsumieren und auch die Häufigkeit zu bewerben geändert habe. Ich glaube immer dann, wenn du den Menschen auf die Nase bindet, dass du das Eine oder Andere vermeintlich besser tust als sie, wirst du auch daran gemessen (verständlich) und das wollte ich nicht. Ich wollte weder vorlebe, worin ich erst anfange, noch wollte ich mir zerreden lassen, was ich tue und wie ich mich in meine Form von gelebter Nachhaltigkeit reinfinde, wollte nicht ständig hören, dass das (sicherlich) noch nicht genug ist. Ist es halt nie bei diesem Thema. Aber es ist so schade, dass genau diese Herangehensweise viele davon abhält überhaupt etwas zu tun, weil es sich ja eh direkt wertlos anfühlt. Ich erzähle gern mal in einem Podcast, was sich alles verändert, was ich aufgebe, ersetze und welche Gedanken ich mir mache. Wenn ihr Interesse habt, hinterlasst das bitte in den Kommentaren und stellt gern auch offen Fragen <3
Schwieriges Thema.
Ich habe in einer Instagram-Story davon erzählt, dass ich aktuell viel mit anxiety, also Angst und Unsicherheit zu tun habe, die mich überkommt, die mein Handeln so stark beeinflusst, wenn sie getriggert wird, dass sie sich wie eine Attacke anfühlt, die dazu führt, dass ich mich nicht konzentrieren, nicht klar denken oder rational sein kann, alle meine Empfindungen sich tunneln, ich ganz viel Verlust und Panik davor fühle.
Ich habe das Thema bewusst aufgemacht, weil ich die community um mich sehr schätze, schon sehr viele Menschen darüber kennen lernte, die mich mit neuen Eindrücken und Input versorgten und mir oft auch neue Perspektiven eröffnet haben. Leider rief es aber auch eben solche auf den Plan, die sich in einem Augenblick, in dem ich eh verletzlich und sehr unsicher mit meinen Gefühlen war, erst einnmal darüber unterhalten wollten, ob ich denn die Begriffe auch richtig zuordne, ob ich meine Gefühle richtig benenne, ob ich das Recht habe darüber zu sprechen oder wie ich es besser tun sollte, wie sie es nie getan hätten und warum sie so oder so über mich und meine Geschichte denken. So ist halt das Internet. Es beurteilt dich aus der Ferne und wird schrecklich wütend, wenn du ihm nicht zuhören willst oder Widerworte hast. Ich hielt es irgendwie am Ende doch für keine gute Idee so ein persönliches Thema zu teilen, das ja eigentlich nur neue Angriffsfläche bietet, um mir allerhand zu unterstellen. Ich halte das zwar aus, hab keine Angst davor, aber es ist auch eine zusätzliche Belastung, auf die ich eigentlich keine Lust habe und die mir nur Energie raubt.
Ich gehe meine Probleme aktuell an (ich fühle die nicht jeden Tag, ganz im Gegenteil, ich bin momentan eher ausgeglichen und werde darum ein bisschen umgeworfen, wenn sie doch wieder getriggert werden), ich fühle mich wohl dabei und auch stark. Ich möchte die Defizite und Trigger verstehen, erkennen und wieder loslassen. Ich weiß, dass das geht. Ich weiß woher diese Gefühle kommen und was sie auslöst. Ein bisschen zwischen den Zeilen angerissen habe ich das glaube ich auch bereits in diesem Posting. Ich räume gerade in meiner Seele und Psyche ein bisschen auf, um unvoreingenommen und noch weiter all das aufzunehmen und anzunehmen, was an guten Dingen um mich herum passiert. Denn das ist eine Menge.
Die fühlt sich gerade ok an. Ich glaube wir haben einen Weg gefunden, mit dem wir weitermachen und uns wohl fühlen können. Ich liebe es, dass wir auf Partnerschaften setzen, mehr produzieren, als nur mein Gesicht hinhalten, dass das für uns aufgeht, sich festigt und wir nicht jeweils für 1 Instagram-Post erzählen müssen, dass wir ein Projekt hypen, von dem wir danach nie wieder reden. Denn das ist leider auch ein Weg der Branche. Einer, gegen den ich mich gewehrt hab, bisher erfolgreich. Ich bin gerade irgendwie zufrieden, Das fällt mir fast schon schwer zu schreiben, weil ich es selbst nicht ganz glauben kann, das bestimmt wieder umschwingt, sicher auch dran liegt, wo momentan meine Prioritäten liegen. Aber aktuell sehe ich mich um, komme dann wieder bei mir an und denke: ich mache jetzt einfach mal weiter – ich glaube das wird schon alles, mit ein bisschen mehr Mut und Tatkraft und noch ein bisschen mehr Durchhalten, aus mir selbst heraus.
Einen großen Anteil daran haben aber auch meine Freundinnen, insbesondere Ines und Maggie, die mich gerade sehr stärken, unterstützen und auch mit ihrem eigenen Biss und Können inspirieren. <3
Über Spiritualität.
Für mich war die schon immer ein Thema, eigentlich sicher schon seit 15 Jahren, auch wenn ich das immer wieder ausgeblendet und vor mir selbst klein gemacht habe, mich zogen schon immer Mond und Sterne, aber auch Energien und ihre Kräfte an. Während ich schon lange mit meinem Horoskop gearbeitet habe, hat es bis 2018 gedauert, mich mit dem Kreislauf des Mondes besser zu beschäftigen und anzunehmen, dass ich sehr empfänglich für die Kunst vom Tarot und Kartenlegen bin. Dass es mir nur gut tut auf Energieflüsse zu achten und mich ein bisschen mehr in sync mit für mich relevanten Transformationen am Sternenhimmel zu fühlen, sie achtsam wahrzunehmen. Ich fühl mich so gut damit mich endlich drauf einzulassen und wünschte einfach nur, ich hätte es viel, viel früher getan.
Ich ließ mir außerdem vor ein paar Tagen zum ersten Mal wirklich die Karten legen. Und es war eine unglaublich warme, unaufgeregte, schöne Erfahrung. Ich werde natürlich nicht teilen, was in meinen Karten lag, aber gern, wie ich mich dabei gefühlt habe.
Die meisten Dinge, die ich erfahren habe, konnte ich auch genau so annehmen, ich habe schon bei der Sitzung Erkenntnisse gefühlt, die längst in mir waren, aber noch ihren Moment brauchten, um klar ins Oberbewusstsein zu treten. Es war eine unheimlich spannende Guidance, auch wenn ich gerade sogar noch ein paar mehr Fragen habe, als ich sie vorher hatte. Vermutlich aber einfach, weil ich an Stellen herangekommen bin, die vorher verborgen waren.
Weil ich seit Kapstadt nur einen Mann gedatet habe. Ich brauchte ein bisschen Zeit um jemanden zu vergessen, um ihn auch zu verarbeiten – und danach erst wieder neue Impulse. In meinen letzten 4 Podcastfolgen erzähle ich ganz viel über das Thema.
Aktuell date ich (glaube ich) niemanden, Vielleicht sollte ich das wirklich mal wissen ..
Ich war am letzten Wochenende erst beim Deichbrand und habs total genossen. Tagsüber haben wir UNO gespielt und in der Sonne gelegen und abends auf dem Gelände gefeiert. Perfekter Ausgleich!
Ich liebe Festivals einfach, werde nicht satt daran. Vermutlich gehe ich dieses Jahr wieder zum Spektrum, zum Vogelball und zur MS Dockville, nehme mit, was so kommt. Überhaupt lasse ich den Rest des Sommers jetzt ganz entspannt ausklingen, habe für die dog days keine Pläne gemacht und lasse mich so ein bisschen treiben. <3
Schreibt mir weitere Fragen gern in die Kommentare, ich mache auch weiterhin regelmäßige Life Updates <3
Ach das war gerade schön..die schlaflos beginnende Nacht (die Schattenseiten der Sommerhitze) mit diesem kleinen Update zu genießen 🙂
Genieße die Hamburger Sommer noch schön, bevor es wieder auf große Reisen geht! 😉
Und : gute Nacht 🙂
Maria-Sophie
Mit einem Post von dir startet der Tag direkt gut!
Es macht so viel Spaß, dich bei deiner Entwicklung zu begleiten und du gibst immer wieder neue Denkanstöße. Danke für dich und deine tolle Arbeit!
Was für ein schönes, inspirierendes und interessantes Lifeupdate! Bezüglich einer Podcastfolge zum Thema Umweltbewusstsein, Einstellungen zu Dingen, wie in einem Punkt angerissen, hätte ich Fragen. Versuchst du nur auf Plastik zu verzichten? Hast du deine Konsum-Einstellungen/Gewohnheiten geändert, also beispielsweise FairFashion statt H&M oder Naturkosmetik etc.? Und wie handelst du das dann mit PR-Samples und co? Ich finde es interessant zu lesen, wie du über das „aufräumen“ der Psyche schreibst. Danke dafür, Lina und genieße das Sommerwetter!
Indonesien ist phantastisch, ich war letztes Jahr für 4 Wochen da und es war wunderwundervoll! Wenn du Tipps brauchst, gib Bescheid!
Liebe Grüße
Eva
Sehr schöner interessanter Bericht <3
Spannend, dass du dich jetzt auch mit Nachhaltigkeit auseinandersetzt 🙂 Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass einem, wenn man einmal anfängt, sich da mit einem Aspekt auseinander zu setzen, immer mehr auffällt, wie sehr der eigene Lebensstil die Umwelt negativ beeinflusst. Ich habe das Gefühl, dass zwar auch Impulse von außen eine Rolle spielen, dass aber im Grunde genommen ein Prozess ist, der sich von alleine entwickelt und finde es deswegen immer schade, wenn Leute dann von oben herab die Dinge kritisieren, die man noch nicht umsetzt, anstatt sich über die baby steps zu freuen und positives Feedback und Tipps zu geben.