KAPSTADT (LIVE) LIFE UPDATE: TEIL #1

Hey, wie läufts eigentlich in Kapstadt Lina? Hier kommen 10 Fragen, die ihr mir in den letzten Tagen gestellt habt und damit Teil 1 meines Life Updates aus Südafrika. 

1 // Warum Kapstadt?

Das ist ein bisschen wie mit: warum den Tim und nicht den Benjamin? Das ist so ein Gefühl, es hat geklickt, vom ersten Moment an gepasst mit mir und der Stadt.

(Ich meine klar, der Ozean, die 12 Apostel, überhaupt der View, die Strände, der relaxte Vibe der Stadt und die durchschnittlichen 25°C am Tag machen auch was aus. Kannste nicht verschweigen.)

 

2 // Wie sieht der perfekte Sonntag in der Stadt aus?

Früh aufstehen, schon vor dem ersten Kaffee und den ersten Surfern das Haus verlassen, müde, aber an der frischen Luft auf den Lion's Head steigen, von dort oben auf die Stadt gucken, die gerade aufwacht, auf dem Heimweg einen frischen Saft und Snacks holen, nur noch die Handtücher in die Tasche werfen und zum Strand fahren. Llandudno, weils nicht so voll ist – und wunderschön. Den ganzen Tag dort bleiben, Lesen. Einschlafen, aufwachen, im Sonnenuntergang vom Ozean verabschieden, mit offenen Fenstern nach Hause fahren, umziehen, eincremen, Wimperntusche auftragen, das Lieblingskleid anziehen und zum Dinner gehen. Ins Kloof Street House. Weils mein absoluter Lieblingsort in der Stadt ist. Wenns um Cocktails und gutes Essen geht. 

 

3 // Welches Stadtviertel muss man unbedingt gesehen haben und in welchem lebst du?

Ich lebe in Seapoint, und damit direkt am Ozean, habe aber auch schon direkt in der City, in Woodstock und für ein paar Tage in Camps Bay gewohnt.

Ich liebe die City Bowl und würde sofort wieder dorthin ziehen (die Bree Street ist zum Beispiel eine wunderschöne Straße!), allerdings ist SeaPoint, die Nähe zu Wasser und überhaupt der Vibe auch einfach mal eine entspannte Erfahrung, man ist mit dem UBER binnen kürzester Zeit überall, hat eine safe Umgebung, Restaurants und alltägliches, wie Ärzte, Waschsalons oder Supermärkte und den wunderschönsten Spaziergang an der Promenade in greifbarer Nähe.

Camps Bay ist für Urlauber natürlich super schön und hat so einen gewissen Resort-Charakter, die schönsten Sonnenuntergänge mit Ocean View und tollen Restaurants, allerdings dafür keinen lebendigen Alltag, wenn die Ferien dann vorbei sind. Außerdem ist die Entfernung zur City schon groß. (Und es ist ständig windig..)

Wenn ihr in der Stadt Urlaub macht, schlage ich euch ein AirBnB in der City und eins in Camps Bay oder SeaPoint vor, einfach um die Unterschiede wahrzunehmen und zu erleben. BoKaap (bitte nicht nur wegen der bunten Häuser und dem Insta-Feed) und Woodstock sind außerdem zwei Viertel, für die sich die Fahrt und ein Vormittag auf jeden Fall lohnt. (Hier gehts zu meinen Lieblings AirBnBs!)

 
4 // Dein schönstes Erlebnis?

Poah. Da jetzt eins rauszusuchen. 

Erste Fahrt über den Chapman's Peak Drive überhaupt.. 89%
Yours Truly, Rosé, letzter Abend 71%
Der schönste Sonnenuntergang 2017 69%
Das erste Mal einen View vom Lions Head haben 85%
5 // Hattest du schon Tinderdates in Kapstadt?

Yes, zwei! Beide waren großartig. Eins davon bleibt hängen. 

6 // Wo gibts guten Kaffee?

Überall! Es ist wirklich, wirklich schwer einen schlechten Kaffee in der Stadt zu bekommen! Yours Truly, Espresso Lab, der Flat White aus dem Dapper und, und, und .. ich mag gar nicht anfangen ernsthaft aufzuzählen, weil ich zu viele Spots vergessen würde! (Ein paar Lieblingscafés gibts hier..)

7 // Nervt dich irgendwas an der Stadt?

Nichts, was nicht auch an anderen Städten nerven würde. ganz Alltägliches maximal. Der Verkehr wird zum Beispiel langsam ein echtes Problem, genau wie verzögerte Baumaßnahmen. Dass ich mich nicht ganz so frei zu Fuß und zu jeder Tageszeit bewegen kann, wie in Hamburg, war etwas woran ich mich gewöhnen musste. 

Ok die Postsituation. Die nervt wirklich. Du kannst nicht einfach irgendwas verschicken, ordern oder wichtige Unterlagen aus Europa hersenden lassen, wenn du sie wirklich in Papierform brauchst. Ich weiß das, hab mich darauf eingestellt, deutschen Behörden ist das trotzdem egal. Frist verpasst, ist Frist verpasst. Wer ins Ausland geht muss für eine Postumleitung sorgen (logisch) und dass die nach Südafrika zwar stabil ist (ist meine), aber bis zu 6 Wochen dauern kann, hat bei den Ämtern niemanden interessiert. Das war eine blöde Erfahrung, aber man lernt draus!

 

8 // Wie läuft das WG-Leben?

Ich hätte nie gedacht, dass ich so gern in einer WG leben würde, meine Vorbehalte aus vergangenen Erfahrungen so schnell ablegen würde. Mich störts nichts, nicht dass hier 4 Menschen leben, nicht und es allein darum picturesque aussieht, ich kriege keine Krise, wenn ich beim arbeiten gestört werde, mich nervt nicht mal der unaufgeräumte Küchencounter, auf dem wir unser Zeug verstreuen. Hier leben Freunde, hier isst man zusammen, quatscht abends, hilft sich tagsüber bei Aufgaben und der Arbeit, es fühlt sich liebevoll und so entspannt an. Und ich kann mir gar nicht mehr vorstellen in der Stadt auf einmal ganz allein zu sein. Es ist einfach eine super Erfahrung für mich <3 

 

9 // Hast du irgendwas auf die harte tour lernen müssen?

Das mit der Post vielleicht. 
Und ja, irgendwie auch das mit der Sicherheit. Aber eigentlich auch nicht. Freunde von mir, ließen im letzten Jahr ihr Auto inklusive sichtbarer Wertsachen und Koffer am Straßenrand einer Seitenstraße stehen. 30 Minuten später war das Fenster eingeschlagen und die Habseligkeiten geklaut. Übel. Ärgerlich. Aber, wie wir nach dem ersten ärger alle feststellen: halt auch zu erwarten. Und zwar nicht nur in Kapstadt. 

 

10 // Wie oft warst du schon auf dem Tafelberg?

Einmal. Und ich saß in einer weißen Masse aus Dunst und Wolken. Lief nicht. Regnete sogar. War trotzdem witzig! (Ja, ich mach das noch mal in richtig!)

Schreibt mir weitere Fragen gern in die Kommentare oder lasst sie mir bei Instagram als Direct message zukommen, ich schreibe sie auf und beantworte sie alle 14 Tage! 

anything to say?

Comments

  • Liebe Lina!
    Zum einen möchte ich dir natürlich ein Kompliment aussprechen für die spannenden Details aus deinem Leben in Kapstadt. Deine „travel diaries“ haben einen einzigartigen Flair, ich liebe das!
    Zum anderen gibt es noch ein riiiiiiesiges Kompliment an das Format des Beitrags: Die Optik ist wahnsinnig schön! <3

    Ganz liebe Grüße,
    Isabelle von https://gintonictogo.wordpress.com

  • Liebe Lina,
    heute muss ich dir endlich mal einen Kommentar und damit ein Kompliment hinterlassen. Ich finde die Einblicke in dein Leben in Kapstadt so schön und liebevoll gestaltet, es ist ein Genuss sich das durchzulesen / anzuschauen. Tatsächlich stand Kapstadt und Südafrika im Allgemeinen nie besonders weit oben auf meiner Liste, aber du hast mir so Lust darauf gemacht, dass ich gerade in Erwägung ziehe im Sommer dort hinzureisen. Warst du zufällig schon mal zu der Jahreszeit (sprich im dortigen Winter) in Südafrika unterwegs? Klar, es wird nicht die angenehmen 25° haben, aber ich bin mir nicht ganz sicher, wie kalt und nass es gefühlt sein wird. Mit dem deutschen Winter ist das ja sicher trotzdem nicht zu vergleichen 😀
    Ich freue mich auf viele weitere Eindrücke aus Kapstadt!
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Vivi

    • Ach und das Layout finde ich übrigens sehr gelungen! Ich habe bei dir immer das Gefühl ein Magazin zu lesen, was als großes Kompliment gemeint ist, angesichts der Tatsache, dass du alleine auch optisch die gleiche Qualität erreichst wie ein Printmagazin! 🙂

  • Hi Lina, das klingt so toll! Es ist gut zu hören dass du so zufrieden bist in Kapstatdt! Ich war auch mal da und es ist immer noch eine meiner absolut Lieblingsstädte der Welt, ich möchte unbedingt wieder zurück gehen!! Ausserdem kann ich dir riesig empfehlen zu versuchen ein bisschen in Südafrika rumzureisen, es ist ein soo schönes Land und dass die Menschen sehr freundlich sind hast du bestimmt schon selbst bemerkt! Ich mag deinen Blog total gerne, bin sehr froh neulich darauf gestossen zu sein!
    Alles Liebe,
    Elena

  • Hallo Lina,
    dein Artikel macht so richtig Lust auf Kapstadt (wie gut, dass ich schon da bin), die Bilder sind toll und alles was du schreibst, kann ich sooo bestätigen. Aber wenn ihr ehrlich sein soll, fehlt mir zumindest eine kleine Erwähnung, dass dieses wirklich schöne Leben, das man hier in Kapstadt haben kann, in einer sehr hart abgegrenzten (und ziemlich weißen) Blase stattfindet. Auch über zwanzig Jahre nach dem Ende der Apartheid ist die Seggregation noch an vielen Ecken zu spüren. Die Arbeitslosigkeit und Armut ist groß, nicht jeder ist hier auf der Suche nach einem besseren Leben fündig geworden. Gerade mit dem nötigen Kleingeld kann man hier ein tolles Leben führen, aber ich wollte die große andere Seite nicht unerwähnt lassen. Liebe Grüße, Saskia

    • Hi Saskia, dein Feedback ist absolut wichtig und ich stimme dir in vielen Punkiten zu (auch wenn die Sozildiskussion natürlich vielschichtiger ist!), muss aber auch anmerken, dass es sich ein bisschen anhört, als würdest du finden, dass ich das „vergesse“ oder es nicht erwähne.

      Auch wenn du es nur konstruktiv meinst und sich absolut passend angebracht hast, schwingt so ein gewisser Vorwurf mit. Die Sache ist die: ich gehe solche Themen oft an, habe mich schon oft dazu geäußert (mich auch damit wieder viel Kritik ausgesetzt), ich diskutiere mit anderen Lesern gern und bin wirklich kein Blogger, der grundsätzlich blind schönt oder ignorant verreist (Ich will mich jetzt nicht anhören wie jemand, der mit dem Finger auf andere zeigt, aber manchmal frage ich mich schon, warum ich mich sehr viel regelmäßiger mit Kritik auseinandersetzen muss, als die 30 Influencer, die gerade hier am Pool chillen ? vermutlich hab ich aber auch einfach eine kluge und reflektierte Community, das schätz ich auch sehr! ?❤️) .

      Für dich sieht es vielleicht durch den Teil der Beiträge, die du verfolgen konntest, so aus, als hätte ich das Thema nicht bearbeitet, allerdings schreibe, rede und teile ich seit 2014 content aus Südafrika und habe mich schon unzählige Male geäußert, werde es auch weiterhin tun. Ich habe mich zum Beispiel zu einem anderen Thema, der Wasserkrise, an vielen Stellen zu Wort gemeldet, viel darüber gesprochen, sogar einen stetigen Beitrag direkt in meinem Instagram-Profil verankert – und bekomme trotzdem am Tag sicher 30 DM‘s mit der Frage wann und ob ich dazu mal was sage ??.

      Während es sich für dich vielleicht anfühlt, als würden manche Themen nicht behandelt, behandle ich sie häufig, beantworte ganz, ganz viele Nachrichten, nur eben im Prozess. Es ist unmöglich einen post zu machen, gerade wenn er nur ein persönlicher Snippet oder ein Q&A wie dieses hier ist, in dem ich alle issues oder Themen beantworten könnte. Wenn Fragen in Richtung Sozialkritik, Kultur oder Verantwortung kommen, beantworte ich sie natürlich weiterhin, gerne auch mal an passender Stelle, in diesem Postformat und sowieso im Gespräch <3

      Ich finde es aber auch wichtig, zu solch schwierigen Themen nicht einfach irgendwas rauszuhauen, um was gesagt zu haben, sondern sich dessen bewusst zu sein, dass man mit vorschnellen Aussagen auch ein völlig falsches Bild bei Followern oder Lesern wecken kann, die das Land vielleicht noch gar nicht kennen. Und genau das möchte ich auch nicht. Ich möchte keinen schlechte Eindruck auf ein Land wecken, das so viel zu bieten hat, sich an vielen Stellen so sehr bemüht und an sich arbeitet. Ich will kein vorschnelles Urteil fällen oder eine subjektive Meinung als Fakt verbreiten, bei so wichtigen, komplexen Themen – und ausbalancierte Erörterungen sind schwer zu schreiben, gerade im Medium Blog. <3

      Alles Liebe,
      Lina

    • Danke für deine ausführliche Antwort! Ich verstehe deinen Punkt und hab meinen Kommentar auch nicht als Vorwurf gemeint, wollte das Drumherum aber auch nicht unerwähnt lassen. Du hast Recht, ich habe nicht genügend Beiträge von dir gelesen und verfolge auch keine „Influencer“, die ihr Instagram-Leben am Pool chillen. Aber wie zu so vielen Dingen im Leben gibt es auch zu dieser wunderschönen und definitiv sehr lebenswerten Stadt zwei Seiten, die ich kurz noch mit aufwerfen wollte. Wenn es dadurch auch nur ein/e Leser/in vom Strand ins Museum schafft, wäre es doch ziemlich cool, oder? (Und ja, das ist natürlich überzogen dargestellt ;)) Liebe Grüße!

  • Hallo – kann ich dich mal was ganz Profanes fragen? Welchen Sonnenschutz verwendest du im Gesicht ? Wenn du schon so im fragen beantworten bist, häng ich mich gleich mal dran ?

  • Hallo Lina,

    ich lese deinen Blog sehr, sehr gerne! Vielleicht liegt es auch daran, dass ich u.a. als Deutsch- und Philosophielehrerin es total schätze, dass du nicht Oberflächliches schreibst. Ich liebe deine Authenzität, deinen Blick die Dinge zu sehen. Du bist eine sehr inspirierende Persönlichkeit!
    Was Kapstadt angeht, würde ich total gern mal dahin. Vielleicht sogar für einige Monate da unterrichten. Da hätte ich eine Frage. Wird Deutsch als Fach dort gelehrt? Gibt es vielleicht eine deutsche Schule oder Sprachschulen, wo Deutsch unterrichtet wird? Gibt es Möglichkeiten in der Art? Weisst du das zufällig oder hast was davon gehört?
    Liebste Grüsse als Köln
    PS: Ich finde auch Hamburg sehr schön. Komme selbst aus Kiel : ), lebe aber seit achte Jahren in Köln…

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