Eine Woche ist es jetzt her, dass wir in unseren Bademänteln im Ruhebereich vor der Bergkulisse kuschelten und der Schneefall einsetzte. Via Instagram hatte ich euch schon ein bisschen an unserer Zeit im Ifen Hotel im Kleinwalsertal teilhaben lassen, aber so viele Nachfragen sind sowohl als Kommentar, als auch als Mail angekommen, dass ich das Hotel jetzt noch einmal in jedem Detail vorstellen möchte.
Zu ihrem Geburtstag hatte ich meiner besten Freundin den kleinen Trip nach Österreich geschenkt. Zeit für uns, hatte ich damals gesagt, denn die war in den letzten Monaten leider rar geworden, aber davon hatte ich euch ja schon erzählt. Erst also ein Roadtrip mit bester Musik quer durch Deutschland, dann ein verschlafenes Tal in den österreichischen Bergen und dazu auch noch der erste Schnee, der uns am zweiten Tag überraschte. Beste Vorraussetzungen für ein paar Tage off…
Das Hotel
Als ich ein Hotel für uns suchte, waren mir vor allem die Faktoren Landschaft, Ambiente und Comfort wichtig. Wir wollten uns für ein paar Tage komplett entspannen, zur Ruhe kommen und aus dem Alltag fliehen. Schon während der #Sixtrallye hatte ich mich in die österreichische Berglandschaft verliebt und mich entschieden schnellstmöglich wiederzukommen. Der Ausblick, die klare Luft, die beeindruckende Natur sind etwas unheimlich Besonderes für mich, die bisher eigentlich immer die nordischen Strandlandschaften vorgezogen hatte. (Wir haben bestimmt 10 Minuten auf dem Hotelbalkon gestanden und immer wieder: „Wow!“ oder „Ist das nicht unfassbar schön?“ gemurmelt.) Das vom italienischen Designers Lorenzo Bellini eingerichtete Ifen Hotel umfasst nicht nur 5 Sterne, sondern nimmt genau dieses pure, reine Gefühl auf. Innerhalb der Einrichtung wurde mit hochwertigen Naturmaterialien und überhaupt sehr viel Holz und Stein gearbeitet, um den modernen Comfort mit der natürlichen Umgebung und urigen Gemütlichkeit des Kleinwalsertals zu verschmelzen. Schon im Eingangsbereich, der wie ein großes Wohnzimmer mit großem Kamin, weichen Sofas und hohen Bücherregalen ausgestattet ist und einen Panorama-Blick auf die Berge zulässt – wird man abgeholt. Abgeholt um anzukommen.
Das Zimmer
Wir schliefen in einem Doppelzimmer mit Blick auf die Berge. Insgesamt hat das Hotel 125 Zimmer, die natürlich in unterschiedlichen Kategorien gebucht werden können. Jedes der Zimmer hat einen Balkon oder eine Terrasse, ein großes Bad mit Dusche & Wanne, dazu Fußbodenheizung (oh dear god..), schnelles WLAN, eine Minibar, die jeden Tag kostenfrei aufgefüllt wird und – das Herzstück: ein riesiges Bett. Nachdem man uns das Zimmer gezeigt und der Portier es wieder verlassen hatte, brach die ganze Vorfreude auf die kommenden Tage, die Kulisse und das Hotel aus uns heraus: erst ungläubige Blicke austauschen, loslachen, Anlauf nehmen und einen Sprung ins Bett wagen, wie es Kate Winslet uns in The Holiday vormachte.
Das Essen
Wir hatten für unseren Aufenthalt das GenussPlus-Paket gebucht, das neben einem Frühstück in Buffettform und einem 4-Gänge Abendmenü auch eine Brotzeit (die Österreicher nennen das Jause) am Nachmittag umfasst. Letztere war ein echtes Highlight für uns (was nicht heißt, dass ich das Frühstück inklusive der filetierten Grapefruit, der frischen Eier und dem knusprigen Speck nicht mindestens genau so genossen hätte. Jeden Morgen haben wir fast 1,5 Stunden entspannt gefrühstückt). Nach einem langen Schneespaziergang wieder ins Warme kommen, sich an den Kamin setzen, ein bisschen lesen, ein Stück Kirschkuchen mit Schlagobers essen und eine Kanne Tee trinken – lacht nur, aber für mich fühlt sich das sehr vollkommen an.
Wellness
Der Hauptgrund für unseren Trip: Entspannung. An nichts denken – maximal auf die Uhr gucken, um den nächsten Aufguss oder die Massage nicht zu verpassen. Auf 2300 Quadratmetern finden sich Ruheflächen, ein großer Kamin, Dampfbad, Innen– und Außensauna, ein beheizter Pool (morgens vor dem Frühstück schon eine Stunde schwimmen gehen und auf die verschneiten Berge schauen? Unbezahlbar!). Am ersten Abend schaukelten wir ohne jedes Zeitgefühl in den Hängekörben und blätterten uns durch das Wellnessangebot, das wir für den zweiten Tag buchen wollten.
Wir gönnten uns neben einem Aprikosenpeeling im Dampfbad auch eine Ganzkörpermassage und einen Floating-Moment. Kurz ein Wort zum Letzteren. So ganz haben wir das nicht hinbekommen. Keine Frage, der nur schwach und indirekt beleuchtete Salzwasser-Pool, den wir 30 Minuten ganz für uns allein hatten, war wunderschön anzusehen und auch die Unterwassermusik war eine interessante Erfahrung, aber so richtig wollte das mit der schwerelosen Entspannung nicht klappen. „Ich weiß nicht, ich lag da auf dem Wasser, hab die Augen zugemacht und darauf gewartet, das was passiert.“, erzähle ich Anna als wir am Abend kurz telefonierten. „Ich kann das wirklich verstehen! Jakob hatte das vor ein paar Monaten mal gemacht und fand es fantastisch und sehr entspannend. Ich kann es mir her irgendwie auch nicht vorstellen. Ich glaube generell, dass das für quirlige Frauen vielleicht einfach nichts ist.“, sagt sie lachend.
Ich kann nur zustimmen. Ungefähr 15 Minuten haben sowohl Anika als auch ich wirklich motiviert die Sache mit der schwerelosen Entspannung versucht, letztlich dann aber doch aufgegeben. Als nach weiteren 15 Minuten eine Mitarbeiterin nach uns schaute, um uns für die Massage abzuholen, fand sie uns fast ein bisschen ertappt vor, wie wir da nicht still und leicht floateten, sondern angeregt quatschend am Beckenrand lehnten. Ich könnte mir vorstellen, dass der Effekt in den eigenen Kosmos zu entschweben vielleicht besser funktioniert, wenn man die Erfahrung wirklich allein macht.
Ich bin aber wohl eher der Typ für aktive Anwendungen, wie einem Peeling, einer Packung oder eben die angekündigte Massage. Fünfzig Minuten lang kümmerte sich ein Masseur mit warmem Traubenkernöl um meine Rücken– und Nackenverspannungen und lockerte meine Muskeln. Zum Nachruhen setzen wir uns in die großen Schaukelstühle an den brennenden Kamin. Hier haben wir eigentlich den schönsten gemeinsamen Moment verbracht. Drei Stunden haben wir, mit warmen Kirschkernkissen im Nacken, hier gelegen, Hibiskus-Tee getrunken, aufs Feuer geschaut und geredet. Ungestört, ohne jede Ablenkung. Gerade für die gemeinsame Zeit, unsere Beziehung und Freundschaft zueinander, war so ein Moment unheimlich wichtig. Zeit für Gespräche, Zeit für persönliche Themen und Zeit sich wieder näher zu kommen.
Evenings
Kaminfeuer knistert, ein Whiskey Sour vor uns, draußen fiel der erste Schnee des Jahres und vorm Klavier ertönte „Something Stupid.“ Nicht kitschig, klassisch. Jeden Abend nach dem Dinner und einem guten Wein setzen wir uns noch einmal mit einem letzten Drink aus der Bar 1111 (der Name kommt daher, dass man sich im Ifen Hotel in 1111m Höhe befindet) ans Feuer und genossen Tonis Repertoire. Der charmante Pianist, den wir sofort ins Herz schlossen, begeisterte mit den schönsten Klassikern und machte die winterliche Atmosphäre zu etwas Besonderem. Mehr als das habe ich auch gar nicht gebraucht, das mag ironisch klingen, aber nach so einem Tag mit ausgedehntem Spaziergang, Saunagängen und Massagen ist man fast ein bisschen erschöpft, in einem angenehmen Ruhemodus und kaum aufgelegt, um noch auszugehen oder sich weit vom Kamin zu entfernen.
FAZIT
Das Ifen Hotel ist ein wunderschöner Ort für Genuss & Ruhe in jeder Hinsicht. Vom ersten Moment an, hat uns sowohl die Landschaft, die Atmosphäre, als auch der Service begeistert. Ich mag es, wenn der Service darin besteht, dass man ihn eigentlich kaum mitbekommt, er aber dennoch passiert. Genau so haben wir ihn auch erlebt. Unser Zimmer war bei unserer frühe Anreise noch nicht sofort fertig, die kurze Wartezeit überbrückten wir mit einem Glas Sekt in der Lounge. In weniger als einer halben Stunde konnten wir dann auch einchecken, unser Auto parkte der Portier für uns in einer Tiefgarage. Diese ist zwar kostenpflichtig, aber gerade im Winter die beste Idee, so steht das Auto trocken und dazu sicher.
Das Kleinwalsertal ist ein relativ verschlafener Ort, nur gesäumt von ein paar Antiquitätengeschäften und anderen Hotels, natürlich auch den Skipisten und Wanderwegen, die für den Tourismus eine große Rolle spielen. Aber gerade wenn man ein paar Tage aussteigen, zur Ruhe kommen möchte, ist das Kleinwalsertal der perfekte Ort. Ich würde sofort wiederkommen – und plane einen zweiten Besuch auch bereits für 2015, vielleicht sogar mit meiner Mama.
Oh Gott das schaut herrlich aus!!! Und die Beschreibung eures Tages klingt auch in meinen Augen perfecto 😉
Das war es wirklich! Ich zehre noch jetzt – eine Woche später – ungemein von den paar Tagen dort.
Alles Liebe
Lina
Das sieht wirklich traumhaft aus, ich frage mich nur(ganz ohne Vorwurf!)wie du solche luxuriösen Hotels immer bezahlen kannst?
Wieso solltest du mir denn auch einen Vorwurf machen???
Ich verstehe solchen Fragen nach finanziellen Hintergründen immer nicht, das ist als würde jemand (der dazu ja auch noch völlig fremd ist) sagen: „Und, was verdienst du so? Zeig mal deinen Kontoauszug!“
Und ein bisschen fühle ich mich dann, als müsste ich mich für meinen Job oder meine Anschaffungen, meine finanziellen Entscheidungen, rechtfertigen. Und das muss ich ja nicht, genau wie jeder andere 🙂
Ich lege auf schöne Hotels großen Wert, für mich sind sie der Schlüssel zu einer perfekten Zeit und ich würde lieber 2000€ für eine Reise oder einen Kurztrip ausgeben, als für eine materielle Anschaffung. Ich denke das ist eine ganz persönliche Entscheidung.
Das Hotel sieht total schön aus. Ich hoffe ihr konntet euch schön entspannen. Ich denke schon, den das Hotel bietet ja alles damit man die Seele baumeln lassen kann.
Generell muss du dich von niemanden rechtfertigen lassen. Ich liebe zb Technik und gebe da auch relativ viel Geld aus und bin damit sehr glücklich.
♥♥♥
lg,
Majka von
MajkasWelt
Klingt wunderbar und mit jeder Zeile mehr dachte ich mir, dafür lohnt es sich zu sparen und meiner besten Freundin auch zu schenken. Aber seid ihr komplett mit dem Auto gefahren? Von Hamburg bis zum Kleinwalstertal ist es ja schon ein ganz schönes Stück unsichtbar glaub ich Angst, dass dadurch die ganze Enstappung wieder flöten geht. Wie habt ihr das angestellt, dass dem nicht so war?
Liebe Grüße,
Melli
P.s. die immer noch deine Sonntagsposts vermisst 🙁
Ich fahre unheimlich gern Auto und liebe lange Fahrten, mir macht das nichts aus 🙂 Man nimmt sich Snacks mit, schmeißt Musik an, quatscht..die Zeit verging sehr, sehr schnell.
Übrigens mache ich jeden Sonntag weiterhin meinen Personal-Post? Ich weiß nicht so recht, was du vermisst 😉
liebe lina, tolle fotos und toller bericht. meine beste freundin und ich waren schon 2 mal fuer ein wellnesswochenende im spreewald und es war soooo schoen…dein bericht klingt wirklich so ähnlich zu dem was wir erlebt haben. es ist nicht nur körperliche entspannung sondern tut der seele auch sowas von gut 🙂 ich hoffe, wir schaffe es mal wieder da hin..und du mit deiner mutti auch 🙂
Oh.Mein.Gott! Wenn ich das nur lese würde ich dort am liebsten hinfahren. Die Bilder sind einfach traumhaft. Vorallem mit dem Schnee und dem Nebel, irgendwie magisch.
Und eine Massage oder andere Körper/Gesichtsbehandlung würde mir auch mal wieder soooo gut tun<3.
sieht richtig toll aus!
und ihr deutschen sagt wirklich Brotzeit? 😀
OMG – ich will dorthin – SOFORT!